Akustische Fenstersteuerung

Komfort und Gesundheit

Lüften ohne Lärm

© Fraunhofer IBP

Ob zu Hause, im Hotel oder bei der Arbeit im Büro - es ist immer wieder dasselbe Problem: man möchte das Fenster zur Raumlüftung öffnen, stellt aber nach kurzer Zeit fest, dass die Außengeräusche (Verkehrslärm, Baustellenlärm, etc.) zu laut sind und schließt es wieder. Eine neue technische Entwicklung der Abteilung Akustik des Fraunhofer IBP in Zusammenarbeit mit Unternehmen schafft hier Abhilfe. Ausgangspunkt sind automatische Fenster, die bei sensorisch erfasstem Lüftungsbedarf öffnen. Eine neue Funktion ist das »Ohr am Fenster«. Es bewirkt ein automatisches Schließen, sobald außerhalb des Gebäudes ein bestimmter Geräuschpegel erreicht wird.

Die technische Umsetzung der akustischen Fenstersteuerung ist recht einfach: mit einem Mikrofon das außenseitig in den Fensterrahmen integriert ist, wird der einwirkende Außenlärm gemessen. Überschreitet der Lärmpegel eine vom Nutzer eingestellte Schwelle, schließt sich das Fenster automatisch. Wird die Schwelle unterschritten, öffnet es sich wieder.

Die Validierung der Wirkung der Automatik erfolgte nicht nur technisch, sondern auch im Rahmen eines Probandenversuchs. Die Ergebnisse bestätigen die Erwartungen: Das Lästigkeitsempfinden von Schienen- und Fluglärm wird durch die automatische Steuerung (im Vergleich zu seinem dauerhaft geöffneten Fenster) signifikant reduziert.

Die Zahl der Interessenten ist groß, auch wenn die Regelung bei pausenlosem Dauerlärm und sehr kurzzeitigen Lärmereignissen kaum Vorteile bieten kann. Die nächsten Schritte auf dem Weg in die Praxis sind daher vorprogrammiert, um Menschen in lärmbelasteten Gebieten natürliche Lüftung und Ruhe in optimaler Kombination zu ermöglichen.