»VisB+«: Visualisierung in Bürgerbeteiligungsverfahren

Prozessoptimierung – Digitale Innovationsschmiede

Wie können moderne Visualisierungstechnologien eingesetzt werden, um Bürger bei der Planung großer Bauvorhaben einzubinden?

© Fraunhofer IAO
Immersive Baubegehung im Immersive Engineering Lab am Fraunhofer IAO.

Herausforderung

Größere Bauprojekte verursachen immer wieder Konflikte. Projekte müssen daher so geplant und kommuniziert werden, dass die Öffentlichkeit diese annimmt und akzeptiert. Gemeinsam mit der Universität Hohenheim geht das Projektteam des Fraunhofer IAO der übergreifenden Forschungsfrage nach: Welchen Beitrag können Visualisierungen zur Verständlichkeit und Glaubwürdigkeit von Bauplanungen leisten?

Methodik

In Experten-Workshops werden die Anforderungen identifiziert, die unterschiedliche Gruppen – Planer, Vorhabenträger, Verbände, zivilgesellschaftliche Akteure – an Visualisierungen stellen. In Fokusgruppen werden Visualisierungstechniken untersucht, die in Bauprojekten eingesetzt werden können: Plan, Architekturmodell, Rendering, interaktives Computermodell und Virtual Reality. Im Fokus steht insbesondere, wie verständlich und glaubwürdig sie auf Laien wirken. Mithilfe von Experten-Workshops und Analysen wird schließlich untersucht, in welchen Phasen der Ingenieurplanung welche Arten von Bauwerksvisualisierungen für den Einsatz in der Bürgerbeteiligung geeignet sind.

Ergebnis

Entstehen soll ein Visualisierungsleitfaden für Wirtschaft und Verwaltung. Dieser gibt Hinweise darauf, welche Visualisierungen sich in welchen Planungsphasen für den Einsatz in der Bürgerbeteiligung eignen.

VisB+ wird gefördert durch das Forschungsprogramm Nachhaltiges Bauen der Baden-Württemberg Stiftung.
Laufzeit:
November 2015 bis Oktober 2017

Expertenstimmen
Prof. Frank Brettschneider, verantwortlich für VisB+ an der Uni Hohenheim:
»Richtig umgesetzt, sind Visualisierungen eine echte Chance, Bauvorhaben plastisch zu machen. Wir fragen: Was braucht es, damit Visualisierungen als glaubwürdig anerkannt werden? Und wie können sie eine konstruktive Diskussion über Planungsalternativen ermöglichen?«

Günter Wenzel, Projektleiter für VisB+, Fraunhofer IAO:
»Liegen die Planungsdaten in geeigneter Form - beispielsweise aus einem Building Information Model (BIM) - vor, könnten Sie mit einem Mausklick verschiedene Varianten eines Bauvorhabens darstellen und von Bürgern z.B. in Planungswerkstätten virtuell begehen lassen.«