BetoFlux

Sicherheit

Mobiles Streufluss-Prüfsystem zur Detektion von Korrosionsschäden an Spannbetonmasten

© Fraunhofer IZFP
BetoFlux im Einsatz.

In der Verkehrsinfrastruktur werden Spannbetonmasten u. a. für die Oberleitungen von Eisen- oder Straßenbahn seit Jahrzehnten in größerem Umfang eingesetzt. Aufgrund der Kombination statischer und dynamischer Lasten mit einem teilweise korrosiven chemischen Milieu können die ferromagnetischen Spannstähle durch Spannungsrisskorrosion geschädigt werden. Betroffen ist hauptsächlich der Übergang zum Erdreich, wo Tierexkremente, Streusalz oder elektrische Kriechströme die Korrosion begünstigen. In jüngster Zeit kam es ohne nennenswerte Fremdeinwirkung zu Vorfällen durch umgestürzte und abgebrochene Betonmasten. Die Schadensbilder deuten auf Spannungsrisskorrosion hin. Die Korrosion ist aufgrund der Betonüberdeckung mit dem bloßen Auge erst im fortgeschrittenen Stadium zu erkennen. Derzeitige Prüfungen sind mit mechanischen Belastungen verbunden, was zusätzliche Schädigungen am Betonmast verursachen kann.
Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Zerstörungsfreie Prüfverfahren IZFP in Saarbrücken haben auf Basis der magnetischen Streuflussprüfung das mobile Handprüfgerät BetoFlux entwickelt.

Mit der Erweiterung der erfassten Daten über den üblichen Standard hinaus – sowohl hinsichtlich der Anzahl von erfassten Parametern als auch der zeitlichen Auflösung – ist es möglich, das Betriebsverhalten hinreichend genau für eine Modellierung und nachfolgende Simulation zu erfassen. Durch eine geeignete Aufbereitung der Ergebnisse sollen die Gebäudebetreiber über den Anlagenbetrieb informiert und deren Mitarbeit angeregt werden. Bei der Modellierung ist das Ziel, die unsicheren Randbedingungen des Gebäudebetriebs realistisch abzubilden. Dies ist erforderlich, um im realen Betrieb verbesserte Betriebsstrategien zu identifizieren und eine zuverlässige Fehlererkennung zu realisieren. Die Modellbildung spielt eine zentrale Rolle im Projekt, da die Modelle zum Reglerentwurf, zur Fehlererkennung und zur Optimierung verwendet werden sollen. Durch die Einbindung eines Unternehmens für Gebäudeautomationssysteme (Kieback&Peter) soll die Umsetzung der Methoden und Ergebnisse in der Praxis gefördert werden. Ziel ist, die untersuchten Ansätze in Gebäudeautomationssysteme zu implementieren.