Expertenkreis unter Leitung der Fraunhofer-Allianz Bau veröffentlicht Positionen für die Beschleunigung des sozialen Wohnungsbaus in Bayern

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Wie es gelingen kann, schnell, kostengünstig und nachhaltig sozialen Wohnraum zu schaffen, darüber diskutierten Akteurinnen und Akteure der Bayerischen Landesregierung, aus Bauindustrie, Wohnungs- und Finanzwirtschaft, Kommunen und Forschung im Rahmen der Initiativkonferenz »Sozialer Wohnungsbau in Bayern«. Als Schirmherr der Veranstaltung, zu der die Fraunhofer-Allianz Bau im April eingeladen hatte, fungierte der Bayerische Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, Hubert Aiwanger. Diesem – ebenso wie dem Bayerischen Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr, Christian Bernreiter, der die Initiative ebenfalls begrüßte – hat der Expertenkreis nun ein pointiert ausgearbeitetes Papier mit Positionen für eine Beschleunigung des sozialen Wohnungsbaus in Bayern sowie mit passenden Ad-hoc-Maßnahmen zur Initiierung wissenschaftlich begleiteter Pilotprojekte übersandt.

Positionspapier »Sozialer Wohnungsbau in Bayern« Allianz Bau
© Fraunhofer-Allianz Bau
Ergebnisse der Initiativkonferenz »Sozialer Wohnungsbau in Bayern«

Das Dokument umfasst insgesamt sieben Positionen, die schnellere Genehmigungsprozesse, mehr Transparenz bei bebaubaren Flächen, größere und breit strukturierte Vergabelose sowie »Blaupausen« für typische Maßnahmen, einen Forschungsinkubator »Systemisches Bauen und Sanieren« und nicht zuletzt die Typengenehmigung vorgefertigter Bauweisen sowie die Einrichtung einer wissenschaftlichen Kommission beinhalten. »Mit welchen Mitteln und zu welchen Zwecken die von uns identifizierten Punkte erreicht werden können und sollen, haben wir gleichfalls dargelegt«, erläutert Prof. Dr. Gunnar Grün, Sprecher der Fraunhofer-Allianz Bau.

Zur Aufnahme und Verbesserung der Prozesse sowie zur Demonstration der Vorteile vorgefertigter Bauweisen plädieren die Fachleute für die Initiierung von Pilotprojekten des sozialen Wohnungsbaus. »Wir sehen hier typische Vorhaben unter Federführung kommunaler Unternehmen, privater Investoren und im Auftrag des Freistaats – begleitet durch die Wissenschaft«, so Grün weiter. Um die in den Projekten gewonnenen Erkenntnisse anschließend zügig und pragmatisch in die Baupraxis zu überführen, strebt man ein Roll-out im Zusammenschluss aller Beteiligten an.

Wie drängend das Thema ist, zeigen aktuelle Zahlen: Angesichts der stark rückläufigen Zahlen an Baugenehmigungen verschärft sich die Krise im Wohnungsbau, die Ursachen und Faktoren sind vielschichtig. Das ehrgeizige Ziel der Ampel-Koalition, jährlich 400.000 neue Wohnungen – davon ein Viertel Sozialwohnungen – zu errichten, ist aktuell nicht zu halten. Prof. Dr. Gunnar Grün betont hingegen: »Mit einer erfolgreichen gemeinsamen und schnellen Umsetzung heben wir den sozialen Wohnungsbau in Bayern auf ein neues Niveau und sichern auch in für den Bausektor schwierigen Zeiten den erforderlichen preisgünstigen Wohnraum.« 

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