Planungssicherheit beim Gründach

Bausysteme und Komponenten

Bei Gründächern kommt es vor allem bei vollgedämmten Holzkonstruktionen immer wieder zu Feuchteschäden. Eine mögliche Ursache ist, dass begrünte Dächer – wie alle Flachdächer – auf der bauphysikalischen »falschen« Seite, nämlich der Außenseite, dicht sind und so nur eine Trocknung nach Innen möglich ist. Im Unterschied zu Flachdächern ohne Deckschicht ist die Erwärmung von Gründächern deutlich geringer, so dass auf Grund der Bepflanzung eine Austrocknung während der Sommermonate nicht ausreichend stattfinden kann. Daher bedarf es für begrünte Holzkonstruktionen einer exakten, fachkundigen Planung. Um diese zu gewährleisten, reichen klassische Feuchteberechnungen, wie zum Beispiel das Glaser-Verfahren , nicht aus.

Um dahingehend neue Wege zu gehen, lief von November 2011 bis April 2013 mit Mitteln der Forschungsinitiative »Zukunft Bau« des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung, ein Forschungsprojekt zum hygrothermischen Verhalten von Begrünungen mit umfassenden Freiland- und Laborversuchen. Den Wissenschaftlern des Fraunhofer IBP gelang es im Rahmen dieses Projekts, neue Modelle zur Beurteilung von Dachbegrünungen in ihre weit verbreitete Simulationssoftware WUFI® Pro zu implementieren. Damit stellen sie Planern und Bauproduktherstellern eine möglichst genaue und zuverlässige Grundlage zur Planung der Feuchtesicherheit aber auch zur Beurteilung des energetischen Verhaltens von Dachbegrünungen zur Verfügung.